Um 9:30 Uhr wollten wir in Costa Adeje am Steg sein. Wir hatten eine Runde Bootfahren mit Whale-Watching gebucht, das Boot sollte um Punkt 10:00 Uhr in See stechen.
Im Gegensatz zu gestern, als wir über die Autobahn einmal außen rum um Teneriffa gefahren sind, sind wir heute quer rüber über schmale Straßen gefahren, das war schon ein erstes Erlebnis, mal kurz rauf auf über 1200m und gleich wieder runter. Autofahren ist recht einfach hier, die Straßen alle gut ausgebaut und zweispurig mit Mittelstreifen. Man muss nur immer drauf achten, dass keine Motorad rechts an einem vorbei düst.
Pünktlich um 9:30 waren wir dann in Costa Adeje und haben uns zu unserem Anlagepunkt durchgefragt. Ich hatte mich beim Buchen für den Anbieter mit der besten Google und TripAdvisor Bewertung entschieden „Montecristo Catamaran“ und um Punkt 10 ging es dann mit etwas 20 Gleichgesinnten und 4 Besatzungsmitgliedern los.


Wir sind eine gute halbe Stunde mit dem Boot in Richtung offenes Meer, rechte Hand La Gomera gefahren, um die ersten Wale zu sehen. Hier sind es meistens Grindwale, auch Pilotwale genannt, da dieser hier heimisch sind. Andere Walarten und Delphine sieht man nur, wenn sie zufällig auf Durchreise sind.
Wir haben eine ganze Menge Wale gesehen. So riesengroß sind die Grindwale nicht, die Männchen werden maximal 6-8m groß. Trotzdem war es spannend diese Tiere mal aus nächster Nähe zu beobachten. Seit 35 Jahren gibt es auch Teneriffa Walbeobachtungen mit dem Schiff. Die Wale haben sich an die Besucher gewöhnt und scheinen sie nicht als störend zu empfinden. Sie könnten ja einfach weg schwimmen, wenn sie keinen Bock drauf hätten.

Interessant war, als eine Walkuh ihr Junges zurückgeholt hat, das sich in ihren Augen wohl zu dicht an unserem Boot war. Man hatte wirklich den Eindruck, dass sie ihr Junges gerügt hat.
Zwischendurch kam sogar eine Schildkröte vorbeigeschwommen. Leider ist sie auf den Bildern fast nicht zu erkennen.


Auf dem Boot haben wir ein paar nette Iren kennen gelernt. Die beiden schwärmten von der irischen Westküste. Das Wasser würde dort im Sommer fast 20° warm werden. Er hat erzählt, dass er auch bei Wind und Wetter in allen Jahreszeiten zum Schwimmen geht. Im Winter haben die Seen in Irland auch nur noch niedrige einstellige Temperaturen.

Die beiden waren ausgesprochene Fußballfans. Sie waren schon mehrere Male in Deutschland zum Fußball schauen und die Frau war einmal als Fangbeauftragte der weiblichen irischen Fußballfans in Berlin. Dass die irische Nationalmannschaft dabei immer verloren hätte, wäre nicht so wichtig. Es würde ja nur um den Spaß gehen.

Gegen 13:00 Uhr, als wir wieder am Hafen waren, sind wir weiter nach Los Gigantes gefahren. Dort gibt es bis zu 450m hohe Klippen, die wir uns ansehen wollten. In Los Gigantes war neben dem Hafen ein kleiner Strand, den ich zum Schwimmen und Anja zum Beine abkühlen genutzt haben. Durch den starken Wind gab es dort ordentlich starke Wellen und die Kulisse mit den Klippen war ziemlich einmalig.

Nach einem Besuch der nächsten Eisdiele haben wir überlegt, was wir mit dem angefangenen Tag noch machen können. Ich kam auf die Idee nicht Richtung Teide zu fahren, Anja hatte eine Empfehlung für eine kleine Wanderung um ein paar sehenswerte Lavafelsen, genannt Roque Garcia herum, wovon der Roque Cinchado wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Profil eines Gesichts eines der Wahrzeichen von Teneriffa ist.
Auf dem Weg dorthin wurde es erst einmal neblig und feucht. Ich habe schon überlegt, wieder zurückzufahren, aber plötzlich waren wir auf 2000m über den Wolken bei allerbestem Sonnenschein. Nur frisch war es, im Schatten gerade noch 6°C. Da der Teide ein aktiver Vulkan ist, kam uns die Landschaft sehr Isländisch vor. Anfang noch mit viel Wald, doch so ab 1700m war dann es sehr karg.


An unserem Ziel angekommen hatten wir bis zum Sonnenuntergang noch etwa 1 1/2 Stunden. Wir waren uns recht wir sicher die 4 Kilometer mit gut 150 m Höhendifferenz bis dahin zu packen. Am Anfang waren noch viele Menschen mit uns unterwegs, aber als es steiniger und steiler wurde, sind uns nur noch selten andere Wander begegnet. Der Weg war jedenfalls wunderschön. Die Lavadome haben von jedem Standpunkt immer wieder anders ausgesehen, wir sind mit dem Photographieren gar nicht mehr hinterher gekommen!


Als wir dann wieder am Start- und Zielpunkt angekommen waren, ging gerade die Sonne hinter den Bergen in der Ferne unter. Wir haben dann fast 1 1/2 Stunden durch den dunklen Wald für die Rückfahrt zu unserer Ferienwohnung gebraucht,
Ein sehr anstrengender aber wunderschöner Tag neigte sich dem Ende zu,

