Gestern habe ich schon gespürt, dass ich nicht so richtig fit bin. Ich fühlte mich malad und es wurde über den Tag immer schlimmer. Die Nacht habe ich dann gehustet und sehr schlecht geschlafen. Wenigstens haben wir zwei Schlafzimmer, sodass ich Anja nicht in Mitleidenschaft gezogen habe. Gegen 4:00 Uhr konnte ich dann mit Ibuprofen einschlafen und bin erst um 10:00 Uhr aufgewacht. Abgesehen davon, dass ich nicht richtig ausgeschlafen war und einen fiesen Reizhusten entwickelt hatte, ging es mir gar nicht soo schlecht. Den ganzen Tag in der Bude hier zu sitzen hatte ich jedenfalls keine Lust.
Um 11:00 Uhr sind wir dann losgefahren in Richtung Anaga-Gebirge. Wir wollten uns das Höhlendort Chinamada anschauen. Ausgangspunkt unseres Trips war das Dörfchen „Las Carboneras“, was so viel wie Kohlemeiler bedeutet.


Wir sind dann über einen wunderschönen alten und schmalen Fußweg mit unzähligen ins Lavagestein gehauenen Treppen durch den Bergwald gelaufen. Ein paar andere Menschen haben wir getroffen, aber generell war es sehr ruhig. Unterwegs kamen wir an einer Finca mit Schafen und Ziegen vorbei, faszinierend, wie hier auf kargem Boden Mensch und Tier leben.



Endlich in Chinamada angekommen, konnten wir die in den Fels gebauten Häuser besichtigen. Die Ur-Einwohner der Kanaren lebten so über viele Jahrhunderte, heute sind nur noch sehr wenige ursprüngliche Dörfer erhalten, Die meisten Häuser sind auch nur als Ferienhäuser bewohnt, in Chinamada wohnen weniger als 10 Menschen dauerhaft. Aber so wird diese alte Tradition auch heute aufrechterhalten.
In Chinamada waren wir plötzlich von Wolken umgeben und es fing an zu regnen. Wir haben die Zeit genutzt und im örtlichen Resurante la Cueva zu Mittag gegessen. Anja hatte Papas Arrugadas, also Kartoffeln mit Dips, und ich hatte Garbanzas, ein kanarisches Kichererbsengericht mit Fleischeinlage. Beides sehr lecker. Die Bedienung war sehr auf Zack, fast zu sehr, sie ließ uns fast keine Zeit zum Karte studieren. Als Nachtisch hatten wir noch einen Polvito „Süßes Pülverchen“, zerbröselte Kekse mit zerbröseltem Karamell und oben drauf zerbröselten Baisse. Sehr ungesund also und genauso lecker.
Nach dem Essen sind wir noch durch Chinamada zum Aussichtspunkt „Morro Aguaide“ gelaufen. Anja meinte vollkommen zurecht, dass die Natur hier etwas von einem botanischen Garten hat, weil es überall blüht und das Grün so extrem satt ist.




Den Rückweg ging es zum Teil über die wenig befahrene Straße und auf schönen, gepflegten Pfaden wieder nach Las Carboneras.

Ich habe dort im Auto eine Stunde geschlafen, während Anja sich das Dorf und die dazugehörigen Kirche angesehen hat. Hier existiert noch ein alter Brauch, wo Wachsabbildungen von Tieren und Menschen in der Kirche aufgehängt werden und man damit hofft, dass die Tiere und Menschen wieder gesund werden. Das meiste sind wohl Ziegen … 🤔 Ja, und Beine (sehen eher aus wie Gummistiefel). Da waren wahre Wachs-Künstler dabei, die um Gnade damit gebeten haben – und nicht so geschickte Leute. 😬




Anschließend sind wir noch nach Puerto de las Cruz gefahren. Wir wollten uns die Altstadt anschauen. War auch ganz nett, aber viel zu viele Menschen und so sind wir nach einem leckeren Eis wieder zurück zu unserer Ferienwohnung gefahren, um unseren heutigen letzen Tage zu beschließen.




