Regen – na und?!
Eigentlich hatte der Wetterdienst schönstes Frühlingswetter für unsere Reise vorhergesagt. Kurzfristig kam aber heute der Regen dazwischen. Wir haben umgeplant und beschlossen, heute nach Berlin zu fahren. Wir nahmen das Auto, bekommen fast direkt vor unserem Ziel einen kostenlosen Parkplatz am Straßenrand.

Anja hatte als erstes Ziel das alte Stadtbad Neukölln ausgesucht. Eine Runde schwimmen würde uns heute etwas Bewegung und Kultur bringen. Das Stadtbad Neukölln ist schon über 100 Jahre alt und begeistert mit seiner Jugendstilarchitektur. Nur die Umkleiden sind aus den 1980ern und so ergibt sich ein sehr typisches Berliner Bild.
Anja sagt: Die mit uns Bahnen ziehenden Leute waren jung, zumindest waren wir die Ältesten. 😉 Sie hätten direkt von Peter Fox‘ Blockparty kommen können! Tätowierte Männer mit Bart, schädelrasiere Frauen, ein paar Kinder … Die meisten wohl mit Migrationshintergrund. Fönen im Anschluss musste natürlich sein. Föne gab’s ein paar … Aber, oh, Schreck, man brauchte dafür 5-Cent(!!)-Münzen! Und ich hatte keine! 😭 Ein Mädel, das mit seiner Freundin da war (sie sprachen türkisch [?] und deutsch) gab mir eine ihrer zwei Münzen. 🤩 Danach ging Dirk für mich durchs Drehkreuz und holte noch vier Münzen vom Pförtner, aber die Mädels lehnten lächelnd ab; sie gingen dann mit halb nassen Haaren heim.




Dann wollten wir ins „Museum der Dinge“ des Deutschen Werkbundes in der Leipziger Straße, also ziemlich mitten drin in Berlin. Vorher gab es in einem sehr urigen türkischen Café noch Cappucino, Kaffee, Feta-Salat und ein paar Backwaren.

Das Museum der Dinge ist zwar nicht groß, zeigt aber sehr eindrucksvoll die verschiedenartigsten Gebrauchsgegenstände. Von Pümpeln über Messer, Gabeln, Geschirr, Radios bis hin zu Keks-Schachteln und vielen anderen Dingen, die man oft gar nicht wahrnimmt. Leider ist der zur Verfügung stehende Platz sehr knapp, so dass viele Dinge derzeit gar nicht gezeigt werden. Eine geplante Erweiterung scheitert derzeit an den knappen Kassen Berlins.




Anjas Plan war es ursprünglich, noch einen Ostergottesdienst am Abend zu besuchen. Wir beschlossen dann aber, statt dessen noch etwas Kultur zu genießen.
Nach dem angeblich besten Döner in Berlin, Teras in den Möhrenstraße, sind wir zum „Lachkater“ und haben vier (unbekannte) Conedians gehört und gesehen und sehr viel gelacht. Am besten fanden wir Freddy Equé, gebürtiger Münchner und nun in Hamburg lebend.
Ausverkauftes Haus (Club Tiffany). Circa 150 Leute bildeten das Publikum. Die Moderatorin Rebecca führte lustig durchs Programm, interagierte mit den Zuschauern, erfragte Herkunft, spannende Berufe und den Beziehungsstatus. Wer denn länger als 15 Jahre zusammen sei? Niemand meldete sich, also hob ich (Anja), die Hand. Schließlich sind wir dieses Jahr 22 Jahre zusammen! Wir bekamen Applaus. 🎉 Sodann fragte mich Rebecca, was mich den an „ihm“ stören würde. Ich stammelte, äh, schwierig. Und dann: „Dass er so viel radfährt!“ Oh! „Und“, fragte sie Dirk, „was stört dich an ihr?“. Dirk: „Dass sie so wenig radfährt!“. Rebecca: „Na, das sind Luxusprobleme!“ … Und machte weiter im Programm.


