Rund um Skagen


Unsere Nacht war mies, wir lagen beide lange wach, daher haben wir morgens länger geschlafen, als gestern noch geplant. Nach ausgedehntem Frühstück hat Dirk die Räder aus/ans Auto geladen. Als Erstes sollte es zur gut 50 km entfernten nächsten Wanderdüne gehen:

Råbjerg Mile

Traumhaft! 1 km hin zum Ende der Wanderdüne Råberg Mile und 1 km wieder zurück.
🤩
😯

Für uns als Touristen ist so eine Wanderdüne echt ein Erlebnis. Etwa 1 1/2 km lang und halb so breit, kommt man sich vor wie in der Wüste. Ich (Dirk) denke an Karl May und „Durch die Wüste“, das ich vor langer Zeit mal gelesen habe. Die Düne wandert während ein paar hundert Jahren von der Nordseeküste zur Ostseeküste, wo sie dann im Meer versinken wird. Dazwischen müssen mindestens eine Straße und eine Eisenbahnline verlegt werden, außerdem nimmt sie die ganze Höfe mit, die in ihrer Schneise liegen. Das Gute ist, dass das recht langsam geht. Die Dünen bewegt sich mit etwa 15 m pro Jahr und daher kann man ganz gut planen, was wann passiert.

Wir hatten jedenfalls viel Spaß dort oben. Der Wind blies ordentlich und man hatte immer ein paar Sandkörner zwischen den Zähnen und sie peitschen einem zeitweise ins Gesicht. Man kommt sich wirklich vor, wie in der Wüste (und man erwartet, jeden Moment ein 🐫 zu sehen!) und bekommt ein Gefühlt dafür, wie es in einem Sandsturm ist. Gut, dass wir die Dünen einfach wieder verlassen konnten, weil wir beide vom Laufen etwas hungrig waren.

Die Flora von Nordjütland: Hagebutt’n(e) 😉, Heidekraut und Sanddorn

Den Tilsandede Kirke

Ein paar Kilometer hinter der Wanderdüne befindet sich die „Versandte Kirche von Skagen“. Quer über die Kirche wanderte vor etwa 200 Jahren eine Düne. Damals wusste man sich nicht anders zu helfen, als die Kirche aufzugeben, das Kirchenschiff abzureisen und den Kirchturm als ein Signal für die Schifffahrt stehen zu lassen. Heute ist die ehemalige Kirche ein viel besuchtes Touristenziel. Man kann über eine abenteuerliche Treppe ins Dachgebälk der Kirche steigen und hat durch die Fenster einen schönen Blick auf die Heidekrautlandschaft.

Auch wir haben sie uns angeschaut, ich fand sie auch ganz imposant, Anja war nicht so wirklich beeindruckt.

Den Tilsandede Kirke (Die versandete Kirche)

Hier ein Auszug von einer Infotafel:

Skagen

Rauf auf die Räder und los! Und, nach gerade mal 3 km gleich wieder anhalten in einem Café für Cappuccino und Kaffee sowie leckersten Schokokuchen mit Zitronensorbet. Kostenpunkt: 23 Euro 😬. Dänemark ist jetzt nicht gerade günstig, aber es hilft ja nichts. Kein Kaffee ist auch keine Lösung.

Wir haben beim nächstbesten Café gehalten, sicher ist sicher! (Vgl. Bericht von gestern. 😆)
Hier ist wer glücklich!

Sicherheitshalber haben wir sofort nach Kaffee und Kuchen noch ein Softeis gekauft – wer weiß, ob wir rechtzeitig vor Hochklappen der Bürgersteige zurück sind! (Spoiler: Ja, so wärs gewesen. Auf dem Rückweg gegen 18:30 Uhr waren außer ein, zwei Restaurants sowie einem Spar und Beinen Super Brugsen alle Geschäfte zu und nur noch ein paar Hansels waren in der Stadt unterwegs. Vielleicht sind die Dänen Frühaufsteher? Wir werden es dieses Jahr nicht mehr herausfinden!)

Anschließend sind wir erst mal wieder zum Leuchtturm geradelt. Wir hatten schon Angst, dass er geschlossen hatte – aber es war nur das angrenzende Café, dass um 16 Uhr dicht gemacht hat. Zahlen konnte man vor dem Drehkreuz mit EC-Karte.

Det Grå Fyr (Der graue Leuchtturm) mit 208 Stufen.
Beleuchtung aus Paris

Anschließend sind wir barfuß immer am Wasser entlang zur Landspitze Grenen gelaufen, wo sich Nord- und Ostsee treffen. Leider machten wir eine traurige Entdeckung: eine tote Robbe (mit Schädelspitze freiliegend). Einige Dutzend Meter dann die nächste, noch traurigere Entdeckung: eine an der rechten Gesichtshälfte verletzte Robbe, noch ein Heuler. Vermutlich von Möwen aufgepickt. Das Auge war schon leicht zugeschwollen. Ihr ging es offensichtlich schlecht, mochte sich nicht bewegen. Wir haben Fotos an offizielle Stellen (Naturkundecenter, Polizei) sowie einen Tierarzt geschickt mit der Bitte um Weiterleitung an die zuständige Stelle. Es gibt hier in Dänemark wohl keine Seehundauffangstation, aber vielleicht erbarmt sich doch jemand (und erlöst sie).

Verletzter Heuler und tote Robbe 😥
Klassisches Touri-Foto: ein Bein in der Nord-, das andere in der Ostsee.
Und noch eins. 🙈
Die Räder hatten wir geparkt.
Ganz hinten die Spitze von Grenen

Ich (Dirk) war danach noch eine kurze Runde in der Ostsee schwimmen. Eigentlich soll die Ostsee ja ein paar Grad wärmer sein als die Nordsee, aber hier in Skagen stieg das Thermometer im Wasser nur auf 17 °C. Dafür haben die tollen Wellen entschuldigt. Jetzt gilt es, sich von Nord- und Ostsee und auch von Dänemark zu verabschieden. Schade eigentlich, das Wetter soll jetzt, nach einem Gewittertief, noch einmal so richtig sommerlich werden.

Impressionen (mit Rømkugeln vom Spar; lecker, aber nicht so lecker schokoladig wie die neulich).

Und der Knaller zum Schluss: „Zu Hause“ angekommen, fängt es an zu gewittern und zu schütten – mit Stromausfall! Was haben wir hier in Dänemark doch für ein Glück mit dem Wetter gehabt! Morgen geht’s leider wieder weiter (zurück nach Deutschland, zum nächsten Zwischenstopp).


4 Antworten zu “Rund um Skagen”

  1. Hallo ihr Wüstenfüchse. Ihr habt ja bestes Wetter. Hier ist es nicht gerade so gut. Gestern und heute hat es 18 l geregnet. Für den Unkricher (Nunkircher) Markt nicht so gut.
    Die Bilder von euch sind echt schön.

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