Heute war leider unser letzter Tag in Budapest. Was wir da noch mitnehmen wollten, war die Badekultur. Wir haben natürlich alle Suchmaschinen und ChatGPT befragt, welche Therme denn wohl die schönste ist, aber entscheiden mussten wir uns am Ende dann doch selbst. Wir haben uns für das Gellértbad entschieden. Ehrlich gesagt, ist es auch das einzige Bad, dass ich wenigstens dem Namen nach schon vorher kannte (Tipp von Nina!).
Da wir trotz des späten Zu-Bett-Gehens bei Zeit aufgestanden sind und gefrühstückt haben, waren wir recht früh in der Stadt. Das Auto durften wir glücklicherweise noch den Tag über an unserem Hotel stehen lassen.
Wir wussten ja nicht so richtig, was uns erwartet. Wir waren mal im malerischen Müllerschen Volksbad in München und im Stadtbad Neukölln, beides Bäder aus der Gründerzeit im Jugendstil-Design. Aber was Badekultur ist, wussten wir nicht so wirklich. Budapest hat viele Thermalquellen, schon die alten Römer speisten aus ihnen ihre Thermen. Die Bäderkultur entstand in Budapest im Mittelalter unter türkischer Besatzung und hat sich seit dem immer weiterentwickelt.
Wir haben also unseren Eintritt bezahlt (30 € p. P.) und sind hinein ins Gellértbad.

Aus dem Internet wussten wir, dass das System von Umkleiden, Safes und absperrbaren Kleiderschränken nicht so einfach ist, wir haben es aber hinbekommen. Auch Dank unserer Erfahrung im Heilbad Heviz, da waren die Abläufe schon ähnlich.
Das Gellértbad an sich ist wirklich riesig. Dabei ist es nur das zweitgrößte Budapester Bad. Es gibt zig Pools, mit jeweils unterschiedlicher Temperatur, zwei große Schwimmbecken mit 26-Grad-Wasser (eins drinnen, eins draußen) und ganz viele Gänge, Räume, Saunen und Duschen.

Wir sind erst mal ins Außenbecken und haben uns dort bei ein paar Schwimmzügen akklimatisiert. Dann sind wir rein und sind im großen Innenbecken eine gute halbe Stunde geschwommen, bevor wir die anderen Becken und Einrichtungen erkundet haben.


Es gibt Becken, die nicht zum Schwimmen gedacht sind, das Ganze ist ja ein Heilbad, sondern, in die man sich hineinsetzt und wartet, bis das Wasser seine heilende Wirkung vollbringt. Diese Becken sind sehr warm, zwischen 36 °C und 40 °C. Besonders in dem 40°C-Becken hält man es nicht ewig aus. Zum Glück gibt’s direkt daneben ein Becken mit 18 °C zum Abkühlen. Aufgrund der großen Temperaturdifferenz kommen einem die 18 °C dann auch richtig kalt vor. Wenn ich im Frühjahr in unsere heimischen Seen baden gehe, finde ich 18 °C schon eher warm.



Überrascht waren wir von der Dampfsauna. [Anja: Ich ging zunächst allein rein; Dirk winkte ab, so nach dem Motto: „Dampfbad ist pippifax.“ Doch weit gefehlt! Nach 2-3 Minuten, kurz vor einem Hitzekollaps, ging ich wieder raus und überzeugte Dirk, dieses Dampfbad auch mal zu testen.]
Dort wird richtig heißer Wasserdampf (Nebel) hineingeblasen. Obwohl der Raum vielleicht nur 3 x 5 m groß ist, kann man nicht von einem ans andere Ende des Raumes sehen. Da der Dampf extrem heiß ist, hält man es nur wenige Minuten aus und man muss aufpassen, dass man sich an der Einlasstelle des Wasserdampfes nicht verbrüht.
Auch eine Sauna gab es. [Anja: Mir reichte nach dem zwei Dampfbad-Gar-Einheiten ein Saunagang. Dirk war da abgebrühter 😜 und genoss den Wechsel zwischen Sauna und 18°C-Becken mehrmals. Ich bevorzugte derweil ein zweites Mal das Bahnenziehen und kam zufällig erneut auf genau 24 Minuten Schwimmzeit (450 m).
Gegen 14:00 Uhr mussten wir das Bad dann leider wieder verlassen (natürlich nach Trockenschleudern unserer Schwimmklamotten), um nicht zu spät in Bratislava in unserem Hotel anzukommen. Wir mussten ja auch noch mit den Öffentlichen zurück zum Hotel, wo unser Auto auf uns wartete.
Auf halber Strecke nach Bratislava, nach ca. 70 km, hielten wir in Tata, einer kleinen Stadt mit einem schönen See und beschaulicher Burg, gleich neben der Autobahn (wir hatten vorher ChatGPT um Inspiration gebeten). Dort gab es Strom für unser Auto, Geld für die ungarischen Pfandflaschen, einen Salat aus dem Lidl am See und für jeden von uns ein leckeres Eis. Tata: check!



Gegen 20:00 Uhr sind wir dann in Bratislava in unserem Hotel „More Than Accomodation“ angekommen. Es liegt zwischen einer vielbefahrenen Straße und einem Bahnhof. Wir hoffen, dass die Fenster ausreichend isolieren. Das Zimmer, das wir hier haben, ist ganz nett und sauber, aber an sich ist die Unterkunft hier seltsam: Das Zimmer befindet sich zusammen mit nur 7 weiteren in einem abgetrennten Bereich in einem großen Wohnblock. Frühstück gibt es auch in diesem Bereich. Wir sind gespannt. Es ist alles ok, fühlt sich aber komisch an. Vielleicht muss ich bei unserem nächsten Urlaub doch wieder besser eine der großen Hotelketten buchen?!
Naja, schauen wir mal, was uns Bratislava morgen bringt. Von Maribor waren wir ja ziemlich positiv überrascht, weil es so ein beschauliches und nettes Städtchen ist, hoffen wir so etwas auch für Bratislava!

3 Antworten zu “Gellértbad und bye-bye Budapest”
Das Bad ist ja super schön da macht es Spaß alles zu genießen.Im Dampfbad war ich auch schon mal . Genießt noch die restliche Zeit und schönen Tag
😃
Danke, dass ihr unsere kurze Stippvisite in Budapest erweitert habt. Wir müssen wohl wirklich noch Mal hin, allein wegen der Badekultur!